Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 fördert die Euroregionale Vereinigung für Vergleichendes Öffentliches Recht und Europarecht die rechtswissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino unter besonderer Berücksichtigung des vergleichenden öffentlichen Rechts und des Europarechts. Im Austausch zwischen Wissenschafter:innen und Praktiker:innen soll ein Beitrag der juristischen Gemeinschaft zur Stärkung der Rechtskultur im grenzüberschreitenden Raum geleistet werden, um die Verbindung zwischen den jeweiligen nationalen Rechtsordnungen, aber auch zum internationalen Rechtsraum zu erleichtern. Dabei werden auch die Hindernisse überwunden, die sich durch die unterschiedlichen Rechtssprachen – Deutsch und Italienisch – ergeben.
Im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit spielt die Aufarbeitung der vielfältigen Rechtsfragen, die sowohl vor dem Hintergrund der jeweiligen nationalen Rechtsordnungen als auch vor dem Europarecht entstehen, eine bedeutende Rolle. Dies hat sich deutlich in den vergangenen Jahren gezeigt, in denen die Notwendigkeit, tragfähige rechtliche Lösungen für die Bewältigung gemeinsamer Probleme zu erarbeiten, immer stärker in den Vordergrund getreten ist. Vor diesem Hintergrund erfolgte 2011 die Gründung des Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit Euregio Tirol-Südtirol-Trentino als institutioneller Rahmen einer vielfältigen Zusammenarbeit. Die Wichtigkeit eines regelmäßigen Informationsaustausches zwischen Verwaltungen einerseits und einer eingehenden Befassung mit rechtswissenschaftlichen Fragestellungen unterschiedlichster Natur andererseits, von der Zusammenarbeit zwischen Universitäten über den Gesundheitssektor bis zu Fragen der Mobilität, hat nicht erst die Pandemie seit 2020 aufgezeigt. Hierbei kann die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, wie sie in der Euroregionalen Vereinigung für Vergleichendes Öffentliches Recht und Europarecht zwischen Wissenschaft und Praxis gepflegt wird, einen wesentlichen Beitrag leisten.